... zum Empfangen
Vermutlich jedes Verlieben beginnt mit einer Zeit der (ich nenne es mal) Verzückung, wo alles leicht, alles neu und toll ist. So lange die Frisch-Verliebtheit anhält fällt alles leicht, der Partner ist der Beste, die Schönste und man streichelt und turtelt sich so durch's Leben. Schwierig wird es eigentlich erst wenn die Uhr die Zeit nach der Verliebtheit anzeigt in der jetzt beide Partner aufgerufen sind aus ihrer Erwartungs-Passivität herauszukommen.
Ich hab mich oft gefragt woran es denn gelegen hat, dass wieder einmal eine Beziehung zu Ende ging - obwohl doch alles so toll angefangen hat!
Eine Freundin aus der Schulzeit (heute Heilpraktikerin) hat mit mir folgendes "Spiel" gemacht.
"Hände in Schulterhöhe, Handflächen nach oben geöffnet" - hab ich gemacht.
"Etwas festhalten" - hab ich meine Hände geschlossen.
"Loslassen" - da hab ich meine Handflächen nach unten umgedreht und geöffnet.
Und das war halt wegwerfen und nicht loslassen!
Wenn ich mir dieses kleine Beispiel vor Augen führe wird für mich klar, dass die nach oben geöffneten Handflächen mehrere Bedeutungen haben:
Geben, Loslassen und Empfangen.
Das heißt wenn ich nichts (mehr) gebe, kann ich ich auch nichts empfangen - Stichwort Erwartungen
Und genau das Gleiche passiert wenn ich nicht loslasse, auch dann kann ich nichts empfangen.
Das heißt, nur wenn du gleichzeitig gibst und loslässt wirst du empfangen können! Und das was dir fehlt, das hast du einzubringen / zu geben, weil nur du weißt was fehlt!
Das ist für mich auch die Erklärung warum Freundschaften meist viel einfacher und unkomplizierter ablaufen als Beziehungen - bei Freundschaften wird viel weniger Druck ausgeübt und viel weniger festgehalten.
Die Alternative dazu kennen wir alle - jeder sitzt in seiner Ecke und wartet dass der Andere endlich den ersten Schritt tut. Das Ego lacht sich ins Fäustchen und wir bestärken uns selbst und denken, "das konnte doch niemals nicht gutgehen ..."